Adv - Bru
A
- Adventsingen
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Beim Adventsingen wird in der Zeit vor Weihnachten mit geistlichen Liedern an die Geburt des christlichen Heilands als kleines Kind in Bethlehem erinnert. Gleich nach dem 2. Weltkrieg luden Tobi Reiser (1907-1974) in Salzburg und Kiem Pauli (1882-1960) in München die Menschen erstmals zu dieser besinnlichen Stunde ein.
Quelle: Volksmusikarchiv Oberbayern
- Alphorn
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Ein Alphorn ist ein Horninstrument ohne Ventile oder Grifflöcher aus Holz. Man fand es bei den Hirten in allen Gebieten Europas. In der Schweiz ist ein ähnliches 1/2 m langes Holzhorn um ca. 1400 bei Meilen dokumentiert. In Österreich berichtet erstmals 1380 ein Mönch aus Salzburg von einem hölzernen »Kchuhorn«, in Deutschland wurde in Parchim (Brandenburg) ein Holzhorn aus dem 11./12. Jhd. gefunden.
Die Bezeichnung stammt von den Begriffen »Alp, Alpe, Alm« und gilt als Prototyp der Blasinstrumente. Die Tonerzeugung stimmt mit der der Blasinstrumente überein. Alphörner in der Stimmung »F« sind international am meisten verbreitet. Diese Alphörner sind ca. 3,60 m lang, ihre Länge bestimmt die Tonart. Auf dem Alphorn kann man keine komplette Tonleiter spielen, sondern nur einen begrenzten Ausschnitt, die so genannten Naturtöne.
- Arie
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Ari
Unter einer Arie (von italienisch aria »Weise«, »Luft«, dies zu lateinisch aera von aer »Luft«) versteht man ein solistisch vorgetragenes Gesangsstück, das von Instrumenten, im Regelfall einem Orchester, begleitet wird. Doch diesen Namen trägt auch eine Gesangsform in der Volksmusik. Die Ari' − so wird sie im bayerischen abgekürzt − ist dort so etwas wie der Jodler des Bayerischen Waldes. Im Gegensatz zum alpenländischen Jodler, bei dem der anhaltende Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme, quasi ein Umschnackeln in der Stimmlage, dominiert, sind die Ari'-Melodien geschwungener.
Die Weisen sind meist getragen und zurückhaltend, manche Ari'n haben auch Text. Die Ari' wird nicht nur gesungen, sondern auch von Bläsern oder Geigern gespielt. Die Arie vermittelt Gefühle und Stimmungen.
- Avsenik, Slavko
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Slavko Avsenik gründete zusammen mit seinem Bruder Vilko Ovsenik die Musikgruppe Gorenjski Kvintet, die als Slavko Avsenik und seine Original Oberkrainer („Original Oberkrainer Quintett“) international bekannt wurde und mehr als 36 Millionen Tonträger verkaufte. Auch sind sie die Erfinder des „Oberkrainer Sounds“, der auch heute noch von einer Vielzahl von Musikgruppen gespielt wird.
Slavko Avsenik war zunächst Skispringer und als solcher Mitglied der damaligen Nationalmannschaft Jugoslawiens. Das Spielen auf dem Pianoakkordeon und der Steirischen Harmonika brachte er sich während seiner Militärzeit selbst bei. 1953 begann er im Trio Avsenik mit einem Gitarristen (Mitja Butara) und Bassisten (Borut Finzgar).
Der größte Erfolgstitel von Slavko Avsenik ist das Trompetenecho (1954), das in der populären Aufnahme (veröffentlicht 1955) von einem Quartett (ohne Gitarre) eingespielt wurde und das sich zum Evergreen der volkstümlichen Musik entwickelte, sowie seither in zahlreichen Versionen (Blasorchester, a cappella etc.) aufgenommen wurde. Einem breiten Publikum wurde diese Komposition erst mit Hilfe von Fred Rauch bekannt, der zufällig den Titel in Radio Klagenfurt gehört hatte. In den 1970er Jahren war es die Erkennungsmelodie der ZDF-Sendung Lustige Musikanten und der monatlichen Hörfunksendung Wettstreit nach Noten des Deutschlandfunks. Auch für die ORF-Sendung Musikantenstadl wurde das Trompetenecho das Titellied. Weitere Erfolgstitel sind Auf der Autobahn, Slowenischer Bauerntanz und Es ist so schön, ein Musikant zu sein, sowie Planica, Planica, ein Song, der jedes Jahr wieder zu den Skiflug-Wettbewerben an der Letalnica-Schanze gespielt wird.
1992 übergab Avsenik seine Lieder vor allem an das Ensemble Gašperji (im Oktober 2009 in Kranjci umbenannt), welches er unter der Bezeichnung „Die Jungen Original Oberkrainer“ offiziell zum Nachfolge-Ensemble seiner Original Oberkrainer ernannte.
Avseniks Sohn Slavko Avsenik junior zeichnet für die Arrangements vieler Stücke der Band Laibach verantwortlich. Sein Enkel Sašo Avsenik gründete 2009 in Begunje zusammen mit sechs weiteren Musikern eine eigene Gruppe im Stil der Original Oberkrainer und feiert damit ebenfalls Erfolge; unter anderem trat er auch im Musikantenstadl auf.
Am 2. Juli 2015 starb Slavko Avsenik im Alter von 85 Jahren nach einer kurzen und schweren Krankheit.
Quelle: Wikipedia
B
- Bairischer
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Synonym für → Zwiefacher und nicht zu verwechseln mit → Boarischer, auch Bayerisch-Polka genannt.
- Balladen
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Vielstrophige Balladen und erzählende LIeder sind seit jahrhunderten ein Grundstock der musikalischen Überlieferung. Bis heute erzählen sie von besonderen Ereignissen und Personen, von Liebe und Hass - oder üben Kritik an Zuständen, Menschen und Gesellschaft.
Quelle: Volksmusikarchiv Oberbayern
- Boarischer
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Der Boarische ist eine langsame Polka mit Ursprung an den südlichen und südöstlichen Grenzen Oberbayerns. Er wird auch in Tirol und im Salzburger Land getanzt und ist unter den bairisch-österreichischen Volkstänzen einer der bekanntesten. Der Boarische ist ein Grundtanz in Bayern und Österreich. Er hat sehr viele verschiedene Ausführungsformen und ist auch unter den Namen Bairisch, Bayrisch-Polka, Rheinländer oder Mainzer Polka bekannt. In Bayern wird der Begriff Boarischer von »Bayerischer« abgeleitet, in anderen Gebieten (z.B. Österreich) eher von »Bäuerlicher«.
- Böhmischer Traum
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Der Böhmische Traum ist eine der erfolgreichsten Blasmusik-Kompositionen der letzten Jahre und wurde 1998 von Norbert Gälle komponiert. Die Notenausgabe wird in über 13 Ländern gespielt und mittlerweile auch in die USA und nach Kanada exportiert. Unter Norbert Gälle findest Du weitere Informationen über den Komponisten und zur Polka Böhmischer Traum.
- Bordun
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Mit Bordun bezeichnet man einen Halteton, der zur Begleitung einer Melodie erklingt. Der Bordun stellt eine bereits sehr lange bekannte, einfache Art der Mehrstimmigkeit dar. In der Vokalmusik wird der Bordun auch Ison genannt.
Als Bordun wird zumeist der Grundton der jeweiligen Tonart verwendet oder die reine Quinte zum Grundton. Mitunter erklingen auch beide Töne gleichzeitig als sogenannte Bordunquinte. Eine Abwandlung besteht darin, zum Grundton als zweiten Bordunton dessen Unterquarte, also die um eine Oktave nach unten verlegte reine Quinte zum Grundton, erklingen zu lassen.
Zwischen den Melodietönen und dem Bordun ergibt sich ein ständiges Wechselspiel von dissonanten Reibungen und konsonantem Wohlklang, wodurch eine harmonische Farbigkeit von ganz eigenem Reiz entsteht. - Brettl
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Unter Brettl versteht man im Zusammenhang mit einer musikalischen Darbietung, die Bühne (die Bretter) auf der z. B. Volksmusik präsentiert wird. Nicht zu verwechseln mit einem Holzbrettl, auf dem eine Brotzeit serviert wird.
- Brummtopf
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Büllhäfen, Rommelpott, Rummelpott, Waldteufel
Der Brummtopf, auch Rummelpott oder Rommelpott, in Österreich Büllhäfen, in Preußen und Berlin Waldteufel genannt, ist ein volkstümliches Musikinstrument aus der Gruppe der Stabreibtrommeln.
Er war in Westeuropa vom 15. bis zum 18. Jahrhundert häufig anzutreffen und wurde zu den Narreteien der Fastnachtszeit und Weihnachtszeit gespielt.
Der Brummtopf besteht aus einer einfelligen Trommel mit einer abgebundenen Stelle in der Fellmitte, in die ein am unteren Ende eingekerbter Stab gesteckt ist. Das Trommelfell wird mit einer Schnurwicklung an der Kerbe mit dem Stab fest verbunden. Durch Reiben mit der Hand oder einem (eventuell feuchten) Tuch entsteht durch die Schwingungen der Membran ein brummendes Geräusch. Die Schwingungen werden von der Membran an den Topf weitergeleitet und so verstärkt. Je nach gewünschter Tonhöhe verwendet man unterschiedlich große Trommelgefäße aus Ton oder Holz, die gelegentlich zu Teilen mit Wasser gefüllt werden.
Chr - Foz
C
- Chromatisch
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Eine chromatische Tonleiter (Chromatik, altgr. χρῶμα (chrṓma), deutsch »Farbe«) ist die Aufteilung des Tonraumes der Oktave in zwölf exakt gleichgroße Distanzhalbtonschritte. Im Gegensatz zur Chromatik gibt es die Diatonik mit den 7‑tönigen Dur- und Moll-Tonleitern.
- Couplet
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Ein Couplet ist eine satirische Liedform mit Kehrreim beziehungsweise mit Refrain. Es ist ursprünglich in Frankreich entstanden. Seine Einschränkung auf heitere Strophen bildete sich dort im 17. Jahrhundert heraus. Später ist das Couplet in den deutschsprachigen Raum rübergeschwappt. Couplets waren die Spezialität der → Volkssänger. Sie wurden in den Singspielhallen verwendet, nicht nur in Wien, sondern auch vor allem in München und Berlin. Und diese Liedform hat Eingang gefunden in Operette und Singspiele. Johann Nestroy zum Beispiel hat wunderbare Singspiele geschrieben und immer mit Couplets verwoben.
D
- Diatonisch
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Mit dem Adjektiv diatonisch (von Diatonik, griechisch διάτονος, deutsch »durch Ganztöne gehend«) bezeichnet man die Tonleiter, die von dem Grundton bis zur Oktave durch sieben Stufen herauf steigt, von denen zwei Intervalle von halben, die übrigen Intervalle von ganzen Tönen sind. Die Töne C, D, E, F, G, A, H, c, sind z.B. eine diatonische Tonleiter. Alle Stufen, ausser der 3.-4. und 7.-8. Stufe, sind ganze Töne. Egal, von welchem Grundton man ausgeht: diese festen Intervalle ergeben immer eine diatonische Tonleiter.
Der Begriff »diatonisch« wird oft fälschlicherweise verwendet, um → Handzuginstrumente zu beschreiben, die auf Zug und Druck unterschiedliche Töne wiedergeben. Korrekt ist hier jedoch der Begriff → »Wechseltönigkeit«, da nicht jedes »wechseltönige« Instrument zwangsläufig diatonisch ist.
- Diskant
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Als Diskant (lat. discantus = Auseinandergesang) bezeichnet man:
- seit dem 16. Jahrhundert die höchste Stimme eines mehrstimmigen Satzes.
- bei der Stimmlage, Sopran
- bei Orgelstimmen, die obere Hälfte der Klaviatur
- bei Gitarrensaiten die drei hohen Melodie-Saiten (im Gegensatz zu den Bass-Saiten).
- als Zusatz zum Namen die hohe Tonlage eines Instruments: z. B. Diskantposaune etc.,
- beim Akkordeon die rechte Seite des Instrumentes bzw. die Melodietastatur (im Gegensatz zur Basstastatur)
- Drehleier
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Ein Holzrad, das über die Saiten streicht, erzeugt Töne der Drehleier. Die Melodie entsteht durch Saitenverkürzungen mittels Holzstäbchen (Tangenten). Basssaiten (→ Bordune) erzeugen einen gleichbleibenden Ton. Das Musikinstrument ist seit 1000 Jahren bekannt und war in Mitteleuropa bis vor 150 Jahren weit verbreitet.
- Dreistimmigkeit
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Die heute gebräuchliche enge Dreistimmigkeit im Liedvortrag von Volksliedgruppen hat den Ursprung im Schneeberggebiet bei Wien. Die Dreistimmigkeit gibt dem allgemein überlieferten ein- und zweistimmigen freien Volksgesang einen neuen Volksliedklang vor allem bei Veranstaltungen und in den Medien.
Quelle: Volksmusikarchiv Oberbayern
F
- Fanderl, Wastl
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Wastl Fanderl (1915-1991) aus Bergen/Chiemgau war der erste Volksmusikpfleger in Oberbayern. Seit den 1950er Jahren beeinflusste er durch sein Wirken als Sänger und Liedermacher, Moderator von Veranstaltungen und Rundfunk- und Fernsehsendungen, Herausgeber der "Sänger- und Musikantenzeitung" und ab 1971 als 1. Volksmusikpfleger des Bezirks Oberbayern entscheidend Bewusstsein und Darstellung, Inhalte und Vermittlungswege der Volksmusikszene in Oberbayern und weit darüber hinaus.
Quelle: Volksmusikarchiv Oberbayern
- Fozhobel
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Fotzhobel, Pfozhobel
»Der Fozhobel … d.i.Mundhobel, weil er beim Spilen wie ein Hobel am foze = Munde hin und her geschoben wird, heißt hochdeutsch auch Pansflöte, Papagenopfeife, wol auch ungenau Hirtenpfeife. Er besteht aus Röhren von Schilf oder Metall, welche wie Orgelpfeifen in verschidenen Größen und meist ungerader Zahl in der Weise aneinander gereiht werden, dass sie mit iren Öfnungen, deren Rand angeblasen wird, in einer Linie liegen.« (aus Fressl: Musik des Baiwarischen Landvolkes, 1888 – 1889)
Im Alpenland war um 1800 eine spezielle symmetrische Panflöte aus einheimischem Schilf sehr verbreitet. Genannt wurde sie Fozhobel, Fotzhobel, Pfozhobel. Johann Andreas Schmeller schrieb im Bayerischen Wörterbuch (1827) unter dem Stichwort Fozhobel: »das ist die Panflöte!«. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Fozhobel dann rasch von der moderneren Mundharmonika verdrängt, die nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Stimmung (Richterstimmung) übernahm.
Der kleine, diatonische Fozhobel ist als Vorläufer der Mundharmonika heute so gut wie vergessen. Einige historische Originalinstrumente sind jedoch erhalten geblieben und in Museen (München, Graz) zu bestaunen.
Gem - Jus
G
- GEMA-freie Musik
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Musik,
- die entweder "gemeinfrei" ist, also keinem Urheberrecht mehr unterliegt
oder - deren Urheber ausdrücklich auf Tantiemen für die öffentliche Aufführung (s. hierzu auch folgender Artikel aus der Rubrik Urheberrecht!) verzichtet, sofern diese nicht kommerziell ist, also ohne Gewinnerzielungsabsicht.
- die entweder "gemeinfrei" ist, also keinem Urheberrecht mehr unterliegt
- Gemeinfreiheit
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Die Gemeinfreiheit bezeichnet alle Werke, die keinem Urheberrecht mehr unterliegen oder ihm nie unterlegen haben. Das im angloamerikanischen Raum anzutreffende Public Domain (abgekürzt PD) ist ähnlich, aber nicht identisch mit der europäischen Gemeinfreiheit.
In allen Rechtsstaaten – insbesondere in der Westlichen Welt – ist für alle schöpferischen Werke das jeweilige Urheberrecht zu beachten.
Nach deutschem und österreichischem Recht ist ein Totalverzicht auf das Urheberrecht – etwa zugunsten der Allgemeinheit – nicht möglich. Daher gibt es dort auch keine Gemeinfreiheit durch Rechteverzicht wie in den USA, wo auf alle Rechte verzichtet werden kann und das Public-Domain-Werk den gleichen Status wie ein nicht mehr geschütztes Werk besitzt. Es ist allerdings möglich, das Werk unter einem solchen Nutzungsrecht zur Verfügung zu stellen, dass es von jedermann frei veränderbar ist.
Nach deutschem Recht wird der Begriff Gemeinfreiheit auch und besonders für amtliche Werke gebraucht, die von vornherein keinen oder nur eingeschränkten Urheberrechtsschutz genießen (§ 5 UrhG).
Gemeinfreiheit bezieht sich immer auf die jeweilige nationale Rechtsordnung, und zwar sowohl der des Urhebers als auch der des Nutzers. So sind etwa Fotos von US-Regierungsbehörden, die in den USA keinem Copyright unterliegen, in Deutschland sehr wohl urheberrechtlich geschützt. Praktisch ist die Verwendung jedoch in den meisten Fällen erlaubt.
- Gstanzl
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Schnaderhüpfl, Trutzgsangl, Vierzeiler
… damit sind all jene bekannten, gereimten und gesungenen Improvisationen gemeint, die als Ausdruck heiterer und ernster Vorgänge, Gemütsstimmungen, Lebensanschauungen und Schwächen des Menschen verwendet werden. Ein echtes Gstanzl besteht aus einem einzigen Vierzeiler von acht Hebungen, die Melodie wird in Dur gesungen, es wird auch heute noch vielfach aus dem Stegreif in der jeweiligen Mundart gedichtet und stellt in einer Strophe ein Ganzes dar. Gstanzl mit ihren unzähligen Melodien leben vor allem vom Vortrag und erhalten die Würze erst durch den passenden gesanglichen Vortrag in der entsprechenden Situation.
An Gelegenheiten, Gstanzl entstehen zu lassen, fehlte es früher genauso wenig wie heute. Meist waren oder sind es Burschen und Männer, die diesen Stegreifgesang pfleg(t)en und ihn als Ausdruck ihrer übermütigen Kraft, ihres herausfordernden Witzes, ihrer Lebens- und Liebeslust, ihrer Spott- und Necksucht verwenden. Im Zuge der Emanzipation gibt es genügend weibliche Gstanzlsänger, die keine Scheu als Hochzeitslader oder beim An- und Aussingen kennen. Einmal derb und hart, ein anderes mal zart und innig, wie man es nicht für möglich halten würde.
H
- Hackbrett
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Das Hackbrett ist ein Typ einer Kastenzither, deren Saiten mit Klöppeln angeschlagen werden. Die Klöppel oder Schlägel bestehen aus Holz und können mit Leder oder Filz überzogen sein. Hackbretter sind Saiteninstrumente, die nach der Art der Tonerzeugung auch zu den Schlaginstrumenten gezählt werden. Zwischen Nordamerika, West- und Osteuropa, dem Mittleren und dem Fernen Osten sind regional unterschiedliche Formen von Hackbrettern verbreitet. Unter der deutschen Bezeichnung »Hackbrett« werden im engeren Sinn Formvarianten verstanden, die in der »alpenländischen Volksmusik« beheimatet sind.
Das Instrument kann Trapez-, Halbtrapez-, Rechteck- oder Flügelform aufweisen. Moderne Instrumente haben die Form eines gleichschenkligen Trapezes. Darüber laufen meist über zwei Stege Metall-Saiten. Pro Ton sind in der Regel zwei, drei oder mehr Saiten gruppiert, das Hackbrett ist also zwei-, drei-, vier- oder fünfchörig. Die Saiten werden mit Stimmwirbeln gestimmt. Bauart und Auswahl der Schlägel haben eine wesentliche Auswirkung auf die Klangfarbe. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man die Saiten auch mit den Fingern zupfen (»Pizzicato«).
Die heutige Hackbrettform ist weltweit ungefähr die Gleiche, nämlich ein Trapez. Das ist auch das Prinzip vom Hackbrett, lange Saite = tiefer Ton, kurze Saite = hoher Ton. Dadurch ergibt sich die Trapezform. Man unterscheidet das → diatonische Hackbrett, das überwiegend zur harmonischen Begleitung verwendet wird, und das → chromatische „Salzburger“ Hackbrett.
GeschichteDas Hackbrett ist ein sehr altes Instrument. Es könnte aus dem Byzantinischen Reich nach Europa gekommen sein. Vor der Mitte des 15. Jahrhunderts gibt es jedoch kaum Hinweise auf seine Existenz. Der aus dem Nahen Osten kommende mögliche Vorläufer des Hackbretts, das Psalterium, wurde jedoch eher gezupft als geschlagen.
Die Version, die sich in Frankreich aus dem Psalterium entwickelte, wurde auf Französisch doulcemèr genannt, dieser Name stammt vermutlich vom lateinischen dulce melos, »süßes Lied« oder »lieblicher Klang«. Im englischen Sprachraum heißt das Hackbrett heute noch dulcimer. Zweifelsfrei belegt ist das Hackbrett seit 1370 in einer Reihe mitteleuropäischer Darstellungen als langgestrecktes Bassinstrument, das zunächst mit nur einer, später mit bis zu drei Saiten bezogen ist. Um 1450 werden die Bezeichnungen Dulce Melos (lateinische Traktate), Doulcemer und Hackbrett (Zürich) verwendet.
- Halbwalzer
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Halbwalzer sind, wie Walzer, durchweg im 3/4- Takt. Ein Walzer besteht pro Teil aus 32 Takten, der Halbwalzer hat jedoch nur 16 Takte. Ernst Schusser (Volksmusikarchiv Oberbayern) schließt aus den von ihm untersuchten bayerischen Musikanten-Handschriften, der Begriff bezeichne eben nur den halben Walzer, nämlich die erste meist 16-taktige, notierte Hälfte »ohne das auswendig gespielte oder getrennt notierte Nachspiel.«
Laut den Musikethnologen Karl Horak und Felix Hoerburger, wird die Bezeichnung Halbwalzer regional recht unterschiedlich verwendet. Es finden sich darunter verschiedenartige Typen, mit meist 16-taktigen Melodien.
- Handzuginstrument
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Ein Handzuginstrument (Ziehharmonika) ist ein Musikinstrument mit einem Balg, der durch das Zudrücken und Aufziehen einen Luftstrom erzeugt, um durchschlagende Zungen in Schwingung zu bringen und somit Töne zu erzeugen. Handzuginstrumente gehören daher zu den Aerophonen, im Speziellen den → Harmonikainstrumenten.
- Harfe
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Die Harfe gehört zu den Zupfinstrumenten. Sie ist eines der ältesten Musikinstrumente der Menschheit und kam bereits um etwa 3000 v. Chr. in Mesopotamien und Ägypten vor.
Unter den drei Grundtypen der Zupfinstrumente (Harfen, Zithern und Lauten) ist die Harfe charakterisiert als ein Instrument, bei dem die Saiten senkrecht (Winkelharfe) oder abgeschrägt an der Resonanzdecke ziehen. Die Konzertharfe als größte Vertreterin ihrer Art ist mit etwa 180 cm Höhe und bis zu 40 kg Gewicht eines der größten und schwersten Orchesterinstrumente.
Bei den einfachsten Harfen ist jede Saite für nur einen Ton zuständig. Bei der Hakenharfe kann man jede Saite mittels eines Hakens, häufig auch Halbtonklappe genannt, je nach Bedarf um eben einen Halbton höherstimmen. Bei der Pedalharfe kann man durch das Betätigen eines Pedals alle gleichnamigen Töne des Instrumentes um einen Halbton erhöhen, bei der Doppelpedalharfe um einen weiteren Halbton.
Die Bezeichnung „Konzertharfe“ bezeichnet immer eine Doppelpedalharfe (Grundstimmung Ces-Dur), mit der in allen Tonarten gespielt werden kann; die im alpenländischen Raum gebräuchliche Bezeichnung »Volksharfe« bzw. »Tiroler Volksharfe« bezeichnet eine Einfachpedalharfe (Grundstimmung Es-Dur), mit der in Tonarten bis zu drei Bes und vier Kreuzen einschließlich C-Dur gespielt werden kann.
2016 wurde die Harfe zum Instrument des Jahres gewählt.
- Harmonie
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altgriechisch ἁρμονία harmonía »Ebenmaß«, »Harmonie«, Silbe ar oder har: indogerman. Herk. = Vereinigung von Entgegengesetztem zu einem Ganzen.
Musikalisch versteht man unter Harmonie – im Gegensatz zur Melodie – das zeitgleiche Erklingen mehrerer Töne (Akkord) in vertikaler Ordnung. Als »harmonisch« werden Akkorde empfunden, in denen Töne vorkommen, die auch Obertöne des Grundtons sind. In Volksmusikerkreisen versteht man unter Harmonie auch ein → Harmonikainstrument.
- Hirtenflöte
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Blockflöte, Hirtenpfeife, Holzpfeife, Spielpfeife
Die Hirtenflöte gehört zu den Längsflöten. Längsflöten werden vom Spieler in mehr oder weniger großem Winkel nach unten und geradeaus nach vorn oder gelegentlich etwas zur Seite gehalten. Neben den Längsflöten gibt es auch Querflöten.
Die Hirtenflöte oder auch Hirtenpfeife wird auch als Spielpfeife, Holzpfeife bezeichnet. Im deutschen Sprachraum ist heute meist die Bezeichnung Blockflöte gebräuchlich. Die Bezeichnung Hirtenflöte weist auf einen Zusammenhang mit dem Hirten- und Sennerberuf hin. Möglicherweise hielt man durch bestimmte Tonfolgen das Vieh in den Wäldern zusammen, aber in erster Linie diente die Hirtenflöte der Unterhaltung und konnte als sog. Hosentascheninstrument leicht mitgeführt werden.
- Hoagartn
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Hoamgartn, Hoangartn, Hoigarta, Hoagascht, Hoangartn, Raingartn, Hoimgarta, Huigarte, Huigert
Früher hat man sich abends nach getaner Arbeit mit Nachbarn und Freunden vor einem Bauernhaus, also eben im Heimgarten, zu Ratsch und Tratsch, zu Musik und Tanz, getroffen, man ist "heimgartln" gegangen. In der kälteren Jahreszeit, insbesondere zwischen Kathrein (25.11.) und Aschermittwoch, fanden diese ungezwungenen Zusammentreffen in der »Gunklstubn« statt. Die Bezeichnung »Gunkl«, »Gunggel«, »Kunkel« usw. stammt möglicherweise aus dem romanischen, denn der Spinnrocken heißt französisch »quenoille« und italienisch »conoccia«. In der »Gunklstubn« haben die Frauen gesponnen, gestrickt, gehäkelt oder genäht, die Männer – wie beim »heimgarteln« – geratscht, Karten gespielt oder Musik gemacht. Neben den Wirtshäusern waren die »Heimgarten« die dörflichen Mittelpunkte aller öffentlichen und privaten Vergnügungen.
Hier wurden nicht nur die wichtigsten dörflichen Ereignisse besprochen, sondern vor allem die Geschlechter durch Scherz und Tanz brauchnormiert und damit sozial kontrolliert im Umgang miteinander eingeübt und nicht selten auch Ehen angebahnt. Kein Wunder also, dass hierbei manches geschah, was den Unwillen der Obrigkeit hervorrief. Schon 1553 gebot die Landesordnung vergeblich, »die Gunckel und Rockenraisen nit mehr zu gestatten«. 1635 wetterte ein Mandat Kurfürst Maximilians I. gegen Unsittlichkeit beim »Heimgartengehen, Gunkeln und Fensterln«. Dennoch hat sich der Brauch über die Jahrhunderte hinweg erhalten.
Bei einem Hoagartn werden die Musikgruppen nicht ausgewählt oder bestellt, es gibt kein Programm und kein Honorar, aber dafür geht im Lauf des Abends - wie es halt früher im Wirtshaus der Brauch war - ein Sammelteller für die Musikanten um. Und nicht selten wird auch heute noch bei diesen "Hoagart'n" gestrickt oder gehäkelt. "Hoagart'n" heisst es übrigens nur zwischen Isar und Lech. »Hoagascht«" im Leitzachtal. »Hoangart'n« zwischen Inn und Salzach, »Raingart'n« an der Unteren Donau und im Bayersichen Wald und »Hoimgarta«, »Huigarte«, »Huigert« sind verschiedene schwäbische Mundartformen des gleichen Begriffs.
J
- Jodler
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Almer, Almschrei, Almschroa, Ari, Dudler , Gallnen, Juchezer, Juchzer, Naturjutz, Roller, Ruggusseli, Wullaza, Zäuerli
Jodeln ist Singen ohne Text auf Lautsilben bei häufigem schnellen Umschlagen zwischen Brust- und Falsettstimme. Üblich sind Silbenfolgen wie beispielsweise »Hodaro«, »Iohodraeho«, »Holadaittijo« und viele ähnliche. Kennzeichnende Merkmale des Jodelns sind auch große Intervallsprünge und weiter Tonumfang. In wahrscheinlich allen gebirgigen und unwegsamen Regionen der Welt gibt es verschiedene Techniken, um mit Rufen weite Distanzen akustisch zu überbrücken.
Ursprüngliche Jodler wurden oft solistisch praktiziert, die meisten Jodel-Lieder sind mehrstimmig und scheinen häufig als Kehr- und Schluss-Refrain von Volksliedern auf. Besonders in der Schweiz, aber auch im übrigen alpenländischen Raum hat sich im 19. Jahrhundert eine Pflege des Jodlers in Chören entwickelt. Auch die kirchliche, sakrale Volksmusiktradition – etwa in Südtirol – kennt ein- oder mehrstimmige Jodler. Und auch instrumentale Jodler werden von Kleingruppen gespielt. Die wohl umfangreichste Jodlersammlung wurde im Jahr 1902 von Josef Pommer veröffentlicht: 444 Jodler und Juchezer.
Lokale Bezeichnungen sind Wullaza (Steiermark), Almer (Oberösterreich), Dudler (Niederösterreich und Wien), Gallnen (Oberbayern), Ari (Bayerischer Wald), Roller (Oberharz), Zäuerli oder Ruggusseli (Appenzellerland), Juchzer, Naturjutz (Muotathal, Ybrig und Schwyz) und andere.
GeschichteDie Ursprünge des Jodelns gehen auf vorhistorische Zeiten zurück: Jodelnd verständigten sich Hirten und Sammler, Waldarbeiter und Köhler. Nicht nur in den Alpen wurde von Alm zu Alm mit Almschrei (Almschroa) oder Juchzer (Juchetzer, Jugitzer, Juschroa) kommuniziert oder auch das Vieh mit einem Jodler (Viehruf) angelockt.
Im alpenländischen Volkslied wurde der Jodler zum Jodel-Lied musikalisch weiterentwickelt. Hierbei unterscheidet man zwischen dem gesungenen Jodler, der nur in Bruststimme und meistens nur in kurzen Sequenzen zwischen den Liedversen gesungen wird, und dem geschlagenen Jodler, bei dem Brust- und Falsettstimme häufig und kunstvoll wechseln. Geschlagene Jodler können sehr lang sein und verlangen regelrechte Stimmakrobatik.
- Juschroa (Juchitza)
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Gibt es in manchen Bergregionen als Ausdruck von Begeisterung als Jubelschrei, der nicht selten nach einem Gipfelsieg erklingt.
Quelle: salzburgerland.com
Kie - Mus
K
- Kiem, Pauli
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Kiem Pauli (1882-1960) hat in der 1920er Jahren begonnen, auf Initiative von Ludwig Thoma und mit Unterstützung der Wittelsbacher von Kreuth in den Dörfen im südlichen Oberbayern überlieferte Lieder zu sammeln und das Bewusstsein für Volkslied und Volksmusik auch in höheren Bevölkerungsschichten und im neuen Medium Rundfunk zu wecken. Mit seinen Impulsen und seiner Begeisterungsfähigkeit legte Kiem Pauli die Grundlage für eine breit aufgestellte innovative Volksmusikpflege in Oberbayern.
Quelle: Volksmusikarchiv Oberbayern
- Kirtahutschn
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Zu einer richtigen Kirchweih gehört neben Volksmusik, Kirchweihgans und Schmalznudeln auch eine Kirtahutsch. Eine Hutsch ist in Bayern eine Schaukel und eine Kirtahutsch wird nur für Kirchweihtage aufgebaut. Sie besteht aus einem dicken, ca. 6 Meter langen Brett und wird vorne und hinten mit langen Seilen oder Ketten an den Tennenbalken befestigt. Auf dem langen Brett können etwa ein Duzend Leute gleichzeitig hutschn. Die Leute setzen sich auf die Hutsch, vorn und hinten steht jeweils ein kräftiger Bursche, die die Hutschn in Schwung bringen.
- Knabl, Rudi
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Rudi Knabl, (*22.09.1912 in München; † 15. Juli 2001 in Gauting), auch "Zither-Papst" genannt, war ein bayerischer Zitherspieler.
Er wuchs als Sohn eines Gastwirtehepaares im Chiemgau auf und lernte in der frühen Jugend das Zitherspielen. Zu seinen Lehrern gehörte Fritz Mühlhölzl. Bereits 1931, mit 19 Jahren, hatte er dann seinen ersten Rundfunkauftritt in München. Nach dem er 1947 aus russischer Gefangenschaft zurückkehrte, war er bald in allen folkloristischen Sendungen des Bayerischen Rundfunks zu hören. So trat er unter anderem mit Hans Groher, Heinz Kulzer sowie mit dem Bauerntheater des Ferdinand Weisheitinger auf. Viele Jahre war er fest als Zitherspieler beim Bayerischen Rundfunk engagiert.
Sein Repertoire reichte vom Barock über Beethoven bis hin zum Jazz. Als ein "Botschafter" der Zither war er in zahlreichen Konzerten auf der ganzen Welt zu sehen. Für seine Leistungen wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden geehrt.
Rudi Knabl wurde 2001 auf dem Waldfriedhof in Gauting beigesetzt.
Quelle: Wikipedia, eigene Recherche
- Kocherlball
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Im Rahmen der Festwochen anlässlich des 200. Geburtstages des Englischen Gartens 1989 liessen die Landeshauptstadt München und die Wirtsleute vom Chinesischen Turm eine alte Münchner Tradition wieder aufleben: den Kocherlball. Ende des letzten Jahrhunderts kamen nämlich an jedem Sonntagmorgen »in aller Herrgottsfrüh« bei schönem Wetter an die fünftausend Dienstleute, Laufburschen, Köche, Köchinnen, Kindermädchen und Hausdiener zu einem Tanzvergnügen beim Chinesischen Turm zusammen. So früh deshalb, weil sie zeitig wieder zur Arbeit bei der Herrschaft erscheinen mussten.
L
- Ländlermusik
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Mit Ländlermusik ist die (aktuelle) urchige, traditionelle Schweizerische Volksmusik gemeint. Wahrscheinlich kommt dieser Ausdruck von »Musik aus dem Landl« (Österreich). Ländlermusik, welche spöttisch auch als »Hudigääggeler« bezeichnet wird, umfasst mehrere Stilrichtungen. Diese ergeben sich hauptsächlich durch die Instrumentierung und Auswahl der Stücke bzw. Komponisten. So gibt es z.B. Appenzellermusik (mit Geige, Cello, Hackbrett, Bass), Bündnermusik (Klarinette, Schwyzerörgeli, Bass) und Innerschweizermusik (Saxophon, Akkordeon, Klavier, Bass).
- Löffel
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Löffel sind ein paarweise verwendetes Perkussionsinstrument aus der Gruppe der Gegenschlagidiophone, die überwiegend in der Volksmusik meist zur Begleitung von schnellen Polkas und zur Tanzbegleitung verwendet werden. Das Löffelpaar wird zwischen den Fingern eingeklemmt und mit Hilfe der anderen Hand an den Oberschenkeln oder anderen Körperteilen gegeneinander geschlagen.
Ihr Klang ist dem von Kastagnetten ähnlich, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Zum einen bestimmt das Material, aus dem die Löffel hergestellt sind, die klanglichen Eigenschaften. Die Metalllöffel klingen härter und heller als die Holzlöffel. Bei den Holzlöffeln ist die Holzart für den Klang mitentscheidend. Zum anderen hängt der Klang von der Technik des Spielers ab. So kann man vor allem bei den Holzlöffeln einen hellen und offenen oder einen dunklen und gedämpften Klang erzeugen. Auch die Löffelgröße bestimmt den klanglichen Charakter:
- hin- und her schlagen zwischen flacher Hand und Oberschenkel
- zwischen Handkante und Oberschenkel
- von oben auf die Handfläche schlagen
- mit der Handfläche auf die Löffel drauf schlagen
- Verzierung (Vorschlag): über einen - zwei - drei - vier Finger gleiten zum Schlag auf die Oberschenkel
Gute »Löffler« erreichen dabei eine faszinierende Fingerfertigkeit und unterstreichen mit ihrem Spiel dabei perfekt den Charakter geeigneter Musikstücke. Weniger gute (aber dafür meist um so ehrgeizigere) »Löffler« machen sich hingegen schnell unbeliebt, wenn sie das begleitete Musikstück »kaputtklappern«. Beim rhythmischen Begleiten mit Löffeln o. ä. Schlaginstrumenten ist, wie bei jedem Zusammenspiel mit anderen Instrumenten auch, Gefühl und Gespühr ganz wichtig, damit ein Hörgenuß entstehen kann.
M
- Maultrommel
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Brummeisen
Die Maultrommel gehört zu den Durchschlagzungeninstrumenten, bei denen der Ton durch Metallzungen erzeugt wird, die frei schwingen können. Dieses Tonerzeugungsprinzip ist traditionell auf der ganzen Welt verbreitet. Sie findet sich fast weltweit als Instrument der Volksmusik und gehört zum traditionellen Instrumenten-Repertoire des Alpenraumes. Sie ist von Ungarn und Slowenien über die deutsch- und italienischsprachigen Alpenländer bis nach Frankreich und weiter nach Sardinien und Korsika heimisch. Eine manuell angeregte elastische Zunge schwingt durch die geöffneten Zahnreihen in den Mundhohlraum des Spielers und wird dort durch Änderung der Mundhöhle klanglich verändert. Da eine Maultrommel nur einen begrenzten Tonumfang hat, war sie im Laufe der mitteleuropäischen Musikentwicklung der letzten 200 Jahre als solistisches Musikinstrument fast zum Aussterben verurteilt. Im Bereich der Volksmusik wurde sie um 1900 durch die Mundharmonika verdrängt, die nach einem sehr ähnlichen Prinzip ihre Töne erzeugt. Zu den Instrumenten mit Durchschlagzungen gehören neben der Maultrommel u.a. das Harmonium, das Akkordeon und all seine Varianten.
- Monferrina
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Monferrina ist ein fröhlicher italienischer Volkstanz im 6/8 Takt, benannt nach dem Ort seiner Herkunft, Montferrat, in der Region Piemont. Der Tanz aus dem Piemont ist in ganz Norditalien, in der Lombardei, Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien und sogar in der Schweiz verbreitet. Im Piemont wird er in der Regel mit Gesang begleitet und von mehreren Paaren getanzt.
Der Tanz ist unter verschiedenen Namen bekannt:. Monferrina di Friuli, Monfrenna bulgnaisa (aus der Provinz Bologna), Monfrenna mudnaisa (aus der Provinz Modena), Giardiniera oder Jardinière und Baragazzina.
- Mundharmonika
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Bei der Mundharmonika unterscheidet man zwischen:
- Chromatischen Mundharmonikas
- Diatonischen Mundharmonikas
- Bluesharp
Bei → chromatischen Mundharmonikas sind alle Halbtöne der westlichen Musik zu spielen. Somit stehen hier alle Musikstile offen. Die seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in der internationalen Musikszene etablierten chromatischen Mundharmonikas stellen bis zu 64 Töne zur Verfügung. Durch Fingerdruck auf den seitlich angebrachten Schieber öffnen und schließen sich Tonkanäle. Das erlaubt das Spiel von zwei um einen halben Ton versetzte diatonische Tonleitern, also das unmittelbare Abrufen von eingebauten Tönen zur Bildung einer chromatischen Tonleiter. Diese geniale Bauweise bedeutet, dass alle in der europäischen Musik vorkommenden zwölf Dur- und Moll-Tonarten von einer einzigen chromatischen Mundharmonika interpretiert werden können. Je nach Modell deckt der Tonumfang bis zu vier Oktaven ab. Die chromatische Mundharmonika das technisch am aufwendigsten entwickelte Instrument seiner Gattung.
Die → diatonische Mundharmonika baut auf dem sog. »Richter-System« auf. Josef Richter, ein Instrumentenbauer aus dem Erzgebirge, hat um 1825 die Ziehtöne und eine neue Tonanordnung eingeführt, die bis heute nach ihm benannt wird. Dabei sind die Töne einer Dur-Tonleiter so angeordnet, dass sich beim Blasen ein Tonika- und beim Ziehen ein Dominantakkord ergibt. Die diatonische Mundharmoika wird vorwiegend im Bereich der folkloristischen Musik eingesetzt, wobei in einem der beiden Mundwinkel der melodietragende Ton dadurch entsteht, dass die Zunge auf dem Mundstück aufliegt und lediglich das eine Kanalpaar zum Spiel der darin angebrachten Töne freigibt. Durch Abheben und Wiederauflegen der Zunge wird ein dem jeweiligen Lied zukommender Rhythmus durch die kurz hinzukommenden Töne gestaltet. Im Bereich der tiefen Töne (linke Seite des Instrumentes) erklingt auf Blasen die Harmonie des Grunddreiklangs (= Tonika)und auf Ziehen die Töne der (Ober-Dominante). Der Unterdominant-Dreiklang (= die Subdominante) lässt sich auf der gleichen Mundharmonika nicht erzeugen, weshalb der Mundharmonika-Spieler gleichzeitig mehrere, in anderen Tonarten gestimmte Instrumente gleicher Bauweise benötigt und je nach Tonart beim Musizieren abwechselnd spielt.
Die Bluesharp ist vom Aufbau der diatonischen Mundharmonika gleich. Man spielt sie in der Regel einzeltönig. So eignet sie sich vorzüglich zum solistischen Spiel und wird insbesondere von Rock- und vor allem Bluesmusikern verwendet. Für eine reine Mundharmonika-Gruppe ist sie, ihren Möglichkeiten entsprechend, seltener vertreten. Durch die verschiedenen Töne beim Blasen (engl. Bending) und Ziehen (engl. Overbend) hat ein geschickter Mundharmonika-Spieler auf seiner diatonischen Bluesharp sehr viele Töne zur Verfügung. Das Bending ist eine besonders bei Blues-Musikern verbreitete Spielweise, da nicht nur mit den von der Tonleiter zu Verfügung stehenden Tönen (chromatisch) gespielt werden kann, sondern ein gleitender Ton-zu-Ton-Übergang und das Spielen mit Bluenotes und anderen speziellen Leittönen, wie er beim Blues üblich ist, möglich wird.
- Musikantenstammtisch
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Der Musikantenstammtisch ist ein Ort, wo man überlieferte Musik erleben kann. Dabei gibt es keine Bühne, es wird kein festgelegtes Programm abgespult, es gibt nicht einmal eine festgelegte Beginnzeit. Im Wirtshaus, in geselliger Atmosphäre wird je nach Lust und Laune in verschiedensten Besetzungen musiziert - mit Harmonika, Hackbrett, Geige, Gitarre, Klarinette, Blech, Baßgeige und anderen auch von Gästen mitgebrachten Instrumenten Volksmusik zum Leben gebracht. Das geht ohne Probe, ohne Noten, ohne Vorschriften - und gerade deshalb mitreißend und schwungvoll. Dazwischen wird vielleicht auch gesungen, es darf auch getanzt werden, wenn es der manchmal zu kleine Platz erlaubt. Man kann den Spielern auf die Finger schauen, man darf lachen bei den oft köstlichen Liedtexten, kann gut speisen und trinken. Und vor allem, es gibt keine Verstärker und auch keinen Eintritt. Man bekommt keine Ohrenschäden und kann sich auch einmal zwischendurch unterhalten, ohne vom Lautsprecher überdröhnt zu werden. Kommen Sie einfach vorbei, die Gruppen freuen sich auf Ihren Besuch!
Nas - Rug
N
- Nasenflöte
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Nasenpfeife
Der Begriff Nasenflöte ist der Oberbegriff für alle Flöten, die mit der Nase zum Klingen gebracht werden. Die Nasenflöte stammt aus Südamerika, Südostasien und Ozeanien und wurde von Indios als Lockinstrument für die Vogeljagd verwendet. Traditionell ist sie auch in vielen irischen Musikstücken zu hören. Die Nasenflöte ist
- entweder eine Querflöte, welche mit nur einem Nasenloch gespielt wird (heute sind sie nur noch in wenigen Gegenden verbreitet, wie zum Beispiel bei einigen philippinischen Naturvölkern.)
- oder ein Instrument, das über den Mund und gleichzeitig auf die Nase gesetzt wird.
Bei der ersten Methode wird das zweite Nasenloch verstopft oder zugehalten. Bei der anderen Art (oft auch als Kinderspielzeug zu kaufen) wird durch die Nase gezielt ausgeatmet und durch Ändern des Mundraums die verschiedenen Töne erzeugt. Es funktioniert ähnlich wie Pfeifen. Bei richtiger Technik klingt die Nasenflöte laut und klar. Der Klang dieser Flöten ähnelt dem der Okarina. Heutige Nasenflöten sind aus Kunststoff oder Holz.
Weitere Infos unter: www.wikipedia.de oder www.nasenfloete.de
Quellen: Wikipedia, Instrumentiamo.de
- Naturtöne
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Die Naturtonreihe ist eine nach Frequenzen aufsteigend angeordnete Reihe der Töne, die auf Blasinstrumenten, aber auch auf jedem anderen Rohr oder Schlauch ohne Verkürzung oder Verlängerung der schwingenden Luftsäule nur durch unterschiedliche Frequenz des Anblasens hervorgebracht werden können.
Die Töne von Blasinstrumenten stammen von stehenden Wellen, die sich im Instrument bilden. Die Wellenlänge des ersten (tiefsten) Naturtons, des Grundtons, ist bei den meisten Blasinstrumenten das Doppelte, bei bestimmten Rohrblattinstrumenten (Klarinette) das Vierfache der Luftsäulenlänge. Durch sogenanntes Überblasen können oberhalb des Grundtons verschiedene weitere Eigenfrequenzen der Luftsäule angeregt, also verschiedene Naturtöne erzeugt werden.
Eine besonders große Rolle spielen Naturtöne bei ventillosen Blechblasinstrumenten wie Naturhorn oder Naturtrompete. Die Scala der Naturtöne wird auf Blechblasinstrumenten durch angepasst veränderte Lippenfrequenz des Bläsers initiiert. Dies wird durch Beschleunigung der Luftgeschwindigkeit sowie einer geringfügigen Veränderung der Lippenspaltgröße erreicht. Die Tonhöhe kann vom Bläser mit optimaler Balance zwischen Strömungsgeschwindigkeit der Luft, Spaltgröße und Ansatzspannung gut intoniert werden.
Quelle: Wikipedia
O
- Okarina
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Ocarina
Gefässflöte aus Ton oder Porzellan mit 7 - 10 Grifflöchern mit einem dunklen, weichen Ton. Ursprünglich kommt dieses Toninstrument aus Italien. Es gibt Okarinas in verschiedenen Tonhöhen und Stimmungen. Die Grifflöcher der Okarina sind bis zu einer Oktave auf der Oberseite. Mit der linken Hand wird die Okarina am dickeren Teil von hinten umfasst, während die rechte Hand in Gegenrichtung den längeren schlankeren Teil umfasst. Jeder Ton muss mit der Zunge angeblasen und wieder gestoppt werden. Dadurch entsteht der okarinatypische Klang. Die Grifflöcher müssen sauber abgedeckt werden, sonst entstehen falsche Zwischentöne.
Quelle: Altbayerische Wirtshausmusi
P
- Parforcehorn
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Ein Parforcehorn ist ein Jagdhorn, großwindig in Stimmung Es oder D. Es wurde früher als Signalinstrument auf der Parforcejagd, das ist die Reitjagd auf den Hirsch, verwendet. Es ist ein reines Naturtoninstrument ohne Ventile.
Quelle: Corelander
- Paschen
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Paschen bedeutet rhythmisch in die Hände klatschen. Die Handflächen werden steif gehalten und kurz und hart aneinander geschlagen, so dass ein heller, lauter, sehr rhythmischer Klang entsteht.
Gepascht wird im ganzen Alpenland zum Landler. Im Salzkammergut hat sich das Paschen zu großer Kunstfertigkeit entwickelt. Üblicherweise treten bei gewissen Tänzen die Tänzer zur Mitte und singen ein Gstanzl, anschließend paschen sie. Aber auch außerhalb der Tanzunterhaltung wird gepascht, wenn gesungen wird und ein Instrument eine Steirer- oder Landlermelodie aufspielt. Beim Tanz paschen ausschließlich die Burschen, im Gasthaus oder sonstigen Geselligkeiten paschen auch die Mädchen.
Gepascht wird traditionell als Mittelteil zu einem gesungenen – oft spöttischen – Gstanzl, im Rahmen eines Volkstanzes oder allgemein im Singen von geeigneten Volksliedern, oft auch wechselweise mit Jodeln und begleitet von Juchitzern. Dabei gibt es einen Vorpascher, der die Kommandos gibt.
Die rhythmische Struktur des Paschens ist teilweise sehr kompliziert und erfordert neben Begabung auch jahrelange Übung und gutes Zusammenspiel. Dabei können die Paschenden bis zu sechs oder mehr unterschiedliche Funktionen im Rahmen des Rhythmus haben, sodass man für gutes Paschen immer mehrere Leute braucht: Der Vorpascher klatscht den Grundrhythmus, der Zuawipascher klatscht die Synkopen dazwischen, weitere Pascher klatschen im Dreiertakt – meist synkopierend – dreimal respektive insgesamt alle sechs Achteln, oder im Zweiertakt acht Sechzehntel.
Häufig wird eine Kombination aus Flachhandklatschen und Hohlhandklatschen gezielt eingesetzt, um den Klang zu verändern. Diese werden ebenfalls auf Zuruf des Paschers (etwa: „hohl!“) gewechselt.
Quelle: Franz Fuchs, Wikipedia
- Pietsch Rudi
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Rudolf Pietsch (*17.10.1951 in Wien; †05.02.2020 in Krems an der Donau) war ein österreichischer Musiker und Musikwissenschaftler.
Rudolf Pietsch, vulgo Rudi Pietsch, studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) Musikerziehung. Sein Doktoratsstudium schloss er mit einer Dissertation über Musik bei ausgewanderten Burgenländern in den USA ab. Seit 1988 war er Assistenzprofessor an der mdw. 2011 bis 2016 war er stellvertretender Leiter des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie in Wien. Pietsch war immer auch selbst als Musikant (Violine, Blockflöte) tätig. 1974 gründete Rudi Pietsch gemeinsam mit Kollegen von der Musikhochschule das Heanznquartett. Im Jahr 1976 gründete er zusammen mit Hermann Härtel auch die Steirischen Tanzgeiger, bei denen er bis 1983 die erste Geige spielte. Zuletzt war er schließlich langjähriger musikalischer Leiter und → Prímás der Formation Die Tanzgeiger.
Quellen: Wikipedia und eigene Recherche
- Polka
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Die Polka ist ein Rundtanz im Zweivierteltakt, dessen Tempo mit lebhaft bis rasch angegeben wird, die Bandbreite reicht von Tempo 80 bis 160 Schlägen pro Minute.
- Polka-Franze - langsam
- Böhmische Polka – etwas schneller
- Polka – mittleres Tempo
- Schnellpolka – schnell bis sehr schnell
Sie ist ein Paarrundtanz im 2/4-Takt, der um 1830 in Böhmen (im Gebiet um Krávolé Hradec [Königgrätz]) aufkam. Der Legende nach soll die Polka von einem böhmischen Bauernmädchen erfunden und erstmals getanzt worden sein. Tanzgeschichtlich gesehen ist die Polka aber jedenfalls keine fest datierbare und völlig neue Erfindung. Ihre Schritte sind schon in dem viel älteren Ecossaisen-Walzer und vor allem dem Schottisch, der bereits um 1810 getanzt wurde, vorhanden. Im Rhythmus und der Tanzausfiihrung ähneln sich Polka und Schottischer sehr. Der Name Polka kommt von »pulka«, was »die Hälfte« bedeutet und auf den für den Tanz charakteristischen Halbschritt hinweist. Die Tanzform der Polka, die im tschechischen Volkstanz unter dem Namen »Nimra« ihren Vorläufer hat, verbreitete sich von Böhmen aus als Gesellschaftstanz über Stadt und Land. 1835 wurde sie erstmals namentlich erwähnt, 1837 kam sie nach Prag, 1838 brachte sie der Tanzmeister Johann Raab zum ersten Mal in Prag und 1840 erstmals in Paris auf die Bühne, 1839 kam sie nach Wien, 1841/42 erschien Sie zum ersten Mal in norddeutschen Städten. Von 1844 an, als sie Paris als Modetanz bereits bestätigt hatte, wurde die Polka der Gesellschaftstanz par excellence und verdrängte endgültig den Schottischen. Der ab dieser Zeit in aller Welt gelehrte Gesellschaftstanz »Polka« hatte aber nur mehr wenig mit dem ehemaligen böhmischen Volkstanz gemeinsam. Es entwickelten sich zahlreiche Sonderformen der Polka im Volkstanz und im Gesellschaftstanz, die sich in vielen Sonderbezeichnungen widerspiegeln. Viele Tänze gleichen rhythmischen Charakters, oft vermischt mit Elementen des Volkstanzes, wurden dann als Polka bezeichnet. Die Polka kam als Gesellschaftstanz um die Wende zum 20. Jhd. immer mehr aus der Mode, in den verschiedenen Volkstanzformen blieb sie aber bis heute erhalten. Die Polka fand auch Eingang in die Kunstmusik, z. B. bei F. Smetana im Streichquartett »Aus meinem Leben« und in der Oper »Die verkaufte Braut«.
Quelle: Tanzlexikon Otto Schneider
- Prímás
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Der Prímás (ungarisch, von Latein primus, „der Erste“) ist als virtuoser Geiger der Solist und Leiter einer ungarischen „Zigeunerkapelle“. Der Prímás ist für die Organisation der Auftritte und für die Kommunikation mit dem Publikum zuständig, er wird für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich gemacht. Ist er qualifiziert, genießt er ein hohes Ansehen.
In den traditionellen ungarischen, ebenso slowakischen und tschechischen Streicherensembles, die Volkslieder zur Tanzbegleitung aufführen, spielt der erste Geiger, dessen Instrument prím genannt wird, die Melodie. Der zweite Geiger (in der Slowakei sekund oder pomocný primáš,, „Hilfsprimas“) unterstützt die Melodie mit einer harmonischen Begleitung. Ein Musiker, der auf seinem Streichinstrument Akkorde ergänzt, hat die Funktion des kontráš oder bračista („Bratschist“). In den ungarischen Zigeunerkapellen spielt die dritte Geige (kontra) bevorzugt Intervalle mit Doppelgriffen auf der d- und g-Saite.
Quelle: Wikipedia
R
- Raffele
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Scherrzither, Schlagzither
Aus dem mittelalterlichen »Scheitholt« entwickelte sich als eine weitere Vorläuferstufe unserer heutigen Zither im 17./18. Jahrhundert durch Vergrößerung des Schall- bzw. Resonanzkörpers und Aufleimen eines Griffbretts die »Kratzzither«. Sie behielt anfänglich noch die längliche Rechteckform des Scheitholts, veränderte sich aber gegen Ende des 18. Jahrhunderts als »Schlagzither« zu ihrer heute noch gebräuchlichen Gestalt. Die Kratzzither wurde anstelle mit dem Daumen (wie das Scheitholt) mit einem Plektron (Federkiel, Horn, Holzstaberl o.ä.) angeschlagen bzw. gekratzt. Mit der Kratzzither vergleichbar ist die im Allgäu verbreitete Scherrzither und das tirolerisch-oberbayerische Raffele. Sie haben beide diatonisch angeordnete Bünde. Die Scherrzither ist mit zwei »e«-Saiten auf dem Griffbrett und einer dritten »e«-Saite neben dem Griffbrett, die als Bordunton mitklingt, bezogen. Das Raffele hat keine Freisaiten sondern nur ein Griffbrett mit zwei »a«-Saiten und einer »d«-Saite mit 15 Bünden. Während die Finger der linken Hand die Melodien ein- oder mehrstimmig greifen, bringt das auf den Zeigefinger der zur Faust geballten rechten Hand gelegte und mit dem Daumen leicht angepresste Plektron die Saiten durch Hin- und Herstreichen zum Klingen. Das Raffele lässt nur eine beschränkte Melodie- und Akkordbildung zu. Bei schnelleren Handbewegungen entsteht ein tremoloartiger Klang. Die „rassige“ Spielweise ist heute wieder sehr beliebt.
Quelle: Fasanerieer Raffele- und Hackbrettmusi
- Rheinländer
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Der Rheinländer ist ein in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandener Paartanz im 2/4-Takt. Der Name tauchte um 1850 in den Salons auf. Vorläufer war der in Deutschland schon vor 1800 nachweisbare „Hopser“, den etwa Johann Sebastian Bach 1742 in seiner „Bauern- und Hochzeitskantate“ verwendete. Kennzeichen ist die Grundstellung hintereinander üblicherweise steht der Tänzer hinter der Tänzerin, beide blicken in Tanzrichtung.
In verschiedenen Regionen werden jedoch recht verschiedene Tanzformen mit dem Namen „Rheinländer“ bezeichnet: Schottischformen, Bayrischpolka und Ähnliches.
- Rockaroas
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Unter Rockaroas verstand man früher das gemeinsame Zusammensitzen der Mägde und ledigen Mädchen an den Winterabenden. Hier wurde abwechselnd in den Stuben der verschiedenen Häuser eines Dorfes gemeinsam an den Spinnrädern gesponnen. Hierbei hat man Lieder gesungen und sich alte Geschichten erzählt, geratscht und getrascht. Männer waren nicht anwesend.
Quelle: Altbayerische Wirtshausmusi
- Rosenzopf Max
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*1937 - †2020, Geistthal (A)
Max Rosenzopf war ein Musiklehrer, Sammler, Verleger, Musiker und Musikant aus der Steiermark. Er entwicklete maßgeblich die Griffschrift für die diatonische (Steirische) Harmonika. Auf diesem Instrument galt er als Meister und war bis zu seinem Tod musikalisch aktiv.
Mit der Wiederentdeckung und Anpassung der Griffschrift hat er maßgeblichen dazu beigetragen, dass es einen anhaltenden Harmonika-Boom gibt. Für viele Musikanten ebnete er damit den Zugang zur Volksmusik. Max Rosenzopf lernte schon in seiner Schulzeit Steirische Harmonika, Akkordeon, Knopfgriffakkordeon und diatonische Handharmonika und war bereits mit 17 Jahren als Volksmusiklehrer tätig.
Aufgrund der diatonischen Bauweise ist es für den Anfänger schwierig, nach Noten zu spielen. 1916 ließ der Verlag Helbling eine Tabulatur für die zweireihige diatonische Harmonika patentieren. Max Rosenzopf hat dieses System für die drei- und vierreihige Harmonika adaptiert und 1975 im Verlag Preissler ein erstes Schulwerk nach diesem System herausgegeben. Das Griffschriftsystem von Max Rosenzopf hat sich inzwischen durchgesetzt und dadurch das Erlernen der Steirischen Harmonika erleichtert.
Quellen: Dancilla, Zwiefach, eigene Recherche
- Ruggusseli
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Ruggusseli oder auch Zäuerli ist eine lokale Bezeichnung für → Jodler im Appenzellerland (Schweiz).
Weitere Begriffe sind Wullaza (Steiermark), Almer (Oberösterreich), Dudler (Niederösterreich und Wien), Gallnen (Oberbayern), Ari (Bayerischer Wald), Roller (Oberharz), Naturjutz (Muotathal, Ybrig und Schwyz).
Quelle: Wikipedia
Sch - Tub
S
- Schalmei
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Die neunlöcherige Schalmei war im Mittelalter das melodieführende Instrument. 1690 baute Johann Christoph Denner eine Schalmei mit zwei Klappen und schuf so das entwicklungsfähige Instrument hin zur Klarinette. Der Name Klarinette wird 1732 erstmals gebraucht. Durch den Instrumentenbauer Iwan Müller wurde 1810 die Klarinette mit 13 Klappen das bevorzugte Holzblasinstrument der Romantik und die Königin der bayerischen Tanzmusik.
- Schottisch
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Der Schottisch ist ein deutscher, österreichischer, schweizerischer und schwedischer Volkstanz. Er ähnelt der → Polka und ist verwandt mit dem Rheinländer und der Bayrisch-Polka (→ Boarischer). Der Name »Schottisch« leitet sich vermutlich von der Ecossaise (Schottischer Walzer) her. Er war schon um 1810 bekannt. Ein Vorläufer ist der vor 1800 in ganz Deutschland verbreitete »Hopser«. In verschiedenen Regionen werden unter dem Namen »Schottisch« recht verschiedene Tanzformen bezeichnet. Grundschritt ist ein dem Polkaschritt ähnlicher Wechselschritt mit oder ohne anschließendem Hüpfer.
- Steirische Harmonika
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Harmonie, Harmonika, Knöpferlharmonika, Quetschn, Steirische, Zerrwanst, Ziach, Ziacha, Ziachharmonie, Ziachorgel, Zugin, Zugorgel
Die Steirische Harmonika ist ein diatonisches, wechseltöniges Handzuginstrument, das heute noch in der Volksmusik vor allem in Österreich, Südtirol, Tschechien, Slowenien, Bayern, aber auch in vielen anderen Ländern Verwendung findet. Der Unterschied zu anderen diatonischen Akkordeons besteht vor allem in der Verwendung der stark klingenden, sogenannten Helikonbässe und dem Gleichton. Das Wort »Steirisch« hat nur wenig mit dem Land Steiermark zu tun. Diese Bauart des Akkordeons wurde in Wien erfunden. Durch den diatonischen Aufbau ist sie besonders geeignet, alpenländische Volksmusik zu spielen. Diese Musik wurde in Wien als Synonym für ländliche Musik »steirisch« genannt und daher hat dieses Instrument seinen Namen. Andere gebräuchliche Bezeichnungen für die steirische Harmonika sind: Harmonie, Harmonika, Knöpferlharmonika, Quetschn, Steirische, Zerrwanst, Ziach, Ziacha, Ziachharmonie, Ziachorgel, Zugin, Zugorgel und andere.
- Sternpolka
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Doudlebska Polka
Die Sternpolka ist ein Figurentanz im 2/4 Takt, welcher auf die »Linzer Polka« zurückgeht. Die »Linzer Polka« stammt ursprünglich aus dem Mühl- und Waldviertel in Oberösterreich und wurde von dort wahrscheinlich von tschechischen Musikanten unter dem Namen Doudlebska Polka nach Budweis in Südböhmen gebracht. Heute wird diese → Polka in Westeuropa und Nordamerika gespielt und getanzt.
Ihren Namen hat die Sternpolka wegen der Tanzform im zweiten Teil des Tanzes. Die Tänzer bilden dort einen oder mehrere Sterne.
Es gibt zahlreiche Formen dieses Tanzes. Im folgenden wird eine Form aus der Oberpfalz beschrieben:
- Teil 1 (16 Takte): Polka rund in Tanzrichtung
- Teil 2 (16 Takte): paarweises gehen, Tänzer fassen auf Schulter des Vordermannes, so werden ein oder mehrere Sterne gebildet
- Teil 3 (16 Takte): Tänzer wenden sich zum Kreis und klatschen: 1x Oberschenkel, 1x eigene Hände, 1x seitlich schräg aufwärts gegen die Hände des Nachbarn, 1x eigene Hände über oder vor dem Kopf Tänzerinnen gehen außen herum und suchen sich einen neuen Partner ihrer Wahl, stellen sich dann hinter diesen. Am Schluss wenden sich die Tänzer um, und der Tanz beginnt mit neuen Partnern von vorn.
Der Tanz kann beliebig oft wiederholt werden, er endet jedoch immer mit Teil 1.
- Stille Nacht, heilige Nacht
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Den Text zu dem weltweit bekannten und beliebten Weihnachtslied schrieb Joseph Mohr 1816 in Mariapfarr. Die Melodie stammt von Franz Xaver Gruber und entstand zwei Jahre später. 1818 wurde das Lied in der Christmette in der St.Nikolaus-Kirche in Oberndorf (Flachgau) erstmals aufgeführt. Durch Konzerte wurde es rund 20 Jahre später auch in den USA bekannt - und von amerikanischen Predigern und Missionaren dann in alle Welt verbreitet. Zurzeit sind Übersetzungen in rund 300 Sprachen und Dialekte bekannt.
- Stimmlage
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Tonlage
Eine Stimmlage oder Tonlage ist ein Begriff, mit dem in der Musik Singstimmen oder Musikinstrumente anhand ihres Tonumfangs sortiert werden. Dabei gilt der Tonumfang, der bei normaler Funktion des Stimmorgans physisch oder des Instruments physikalisch erzeugt werden kann. Die häufigsten Stimmlagen sind Sopran, Alt, Tenor und Bass.
Stimmlagen (bei Frauen):
- Sopran (ital. soprano = darüber) - hohe Tonlage von h bis a''
- Mezzosopran (ital. mezzo soprano = Halbsopran) - mittlere Tonlage von g bis f''
- Alt (lat. altus = hoch) tiefe Tonlage von f bis e''
Stimmlagen (bei Männern):
- Tenor (lat. tenere = halten) - hohe Tonlage von H bis h'
- Bariton (gr. barytonos = volltönend) - mittlere Tonlage von G bis g'
- Bass (lat. bassus = tief, stark) - tiefe Tonlage von E bis e'
Bei Instrumenten gibt es weitere Stimmlagen, die von Sängern nicht erreicht werden können.
- Stopfen
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Das Stopfen bezeichnet bei Blechblasinstrumenten (insbesondere beim Horn) eine Technik, bei der durch Einführen der Hand (oder eines Gegenstandes) in den Schalltrichter die Tonhöhe verändert oder/und dem Ton eine dumpfere oder metallischere Klangfarbe gegeben wird. Diese Technik war einst gebräuchlich, um die Naturtonreihe zu erweitern, auf die alle Blasinstrumente ohne Löcher, Klappen, Ventile oder Zug beschränkt sind.
- Stubenmusik
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Stubenmusi, Stub'nmusi
Stubenmusik (bayerisch Stub'nmusi, österr. Stubenmusi) ist ein im Alpenraum sehr häufig verwendeter Begriff für kleine, konzertante Volksmusikbesetzungen, die sich durch den intimen Klang der darin vorkommenden Musikinstrumente von lautstärkeren Tanzmusikbesetzungen unterscheidet.
Stube ist die Bezeichnung für den zentralen, beheizbaren Wohnraum im »alpenländischen« Bauernhaus und erweckt Assoziationen zu gemütlichen Treffen im Kreis von Familie und Nachbarschaft. Tatsächlich ist das erste diesbezügliche Ensemble, das aus Zither, chromatischem Hackbrett, Harfe, Gitarre und Bassgeige (Kontrabass) bestand, erst 1953 spontan aus der Notwendigkeit eines Rundfunkauftrittes des Salzburger Musikanten Tobi Reiser mit seinem Ensemble in Stuttgart kreiert worden. Die Besetzungsgattung, für die in der Anfangszeit auch die Bezeichnung Soatenmusi, Hackbrettquintett, Salzburger Harfenquintett und Tobi-Reiser-Quintett üblich war, hat sich als außerordentlich brauchbar und produktiv erwiesen und existiert heute in der sog. alpenländischen Volksmusik in zahllosen Varianten. Sie begleitet charakteristischerweise die immer stärkere Verlagerung der Volksmusikpflege auf konzertante Darbietungsformen.
T
- Takt 6/8
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Der 3/4-Takt wie auch der 6/8-Takt beinhalten sechs Achtel Noten. Rechnerisch sind sie gleich. Musikalisch gibt es aber einen großen Unterschied: Beim 3/4-Takt werden die sechs Achtel in drei mal zwei, beim 6/8-Takt in zwei mal drei unterteilt. Dadurch ergeben sich unterschiedliche Gewichtungen und Wirkungen.
- Terzabschaltung
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Eine Terzabschaltung gibt es u. a. bei diatonischen Akkordeons. Moderne Wiener Modelle haben häufig eine Terzabschaltung in der Begleitung, um den Akkord tongeschlechtlich (Dur/Moll) nicht festzulegen.
So wird z. B. bei einem C-Dur-Begleitakkord die Terz (in diesem Fall das e) abgeschaltet, so dass man als Resultat diesen Begleit-Akkord auch für C-Moll verwenden kann.
- Tuba
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Tuba, (lat. »Röhre«) ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente und gehört zur Familie der Bügelhörner. Tuba war im Römischen Reich die Bezeichnung für ein Blasinstrument aus Messing oder Bronze.
Die ersten Tuben wurden um 1835 kurz nach der Erfindung der Ventiltechnik entwickelt. Das Hauptmerkmal der Tuba ist die starke Erweiterung der Bohrung (weite Mensur) in einem Verhältnis von bis zu 1:20 vom Mundstück bis zum Schallstück des Instrumentes. Die Gesamtrohrlänge beträgt 580 cm, einschließlich aller Ventilschleifen sind es 966 cm. Sie besitzt drei bis sechs Ventile und hat einen nutzbaren Tonumfang von mehr als vier Oktaven.
Die Notationsweise ist im internationalen Vergleich nicht einheitlich: In Deutschland, Italien und England wird klingend (also nicht transponierend) im Bassschlüssel notiert. In Frankreich, Belgien und den Niederlanden wird transponierend im Bassschlüssel notiert (Basstuba in F klingt eine Quinte tiefer als notiert). In der Schweiz wird transponierend im Violinschlüssel notiert (Basstuba in F klingt eine Oktave plus Quinte tiefer als notiert).
Uns - Zwi
U
- Unser oide Kath
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Unser oide Kath zählt zu den einfachen → Zwiefachen. Bekannt wurde er durch Josef Eberwein von den Dellnhauser Musikanten. Laut GEMA-Datenbank ist für dieses Lied die Schutzfrist bereits abgelaufen. Beim Bayerischen Landesverband für Heimatpflege kann man das Liedblatt kostenfrei herunterladen.
- Unser oide Kath mecht aa no, aa no,
unser oide Kath mecht aa no oan.
Wart’ no a bissl, wart’ no a bissl, kriagst scho, kriagst scho,
wart’ no a bissl, wart’ no a bissl, kriagst scho oan. - Unser oide Kath, die hot iatz, hot iatz,
unser oide Kath hot iatz an Mo.
Hinkt hoit a bissl, schiaglt a bissl, tuats grod, tuats grod.
Hinkt hoit a bissl, schiaglt a bissl, tuats grod no.
- Unser oide Kath mecht aa no, aa no,
V
- Volksmusik
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Volksmusik ist traditionelle, häufig schriftlos überlieferte Musik. Sie ist für bestimmte Regionalkulturen charakteristisch oder wird dafür gehalten. Sie umfasst Volkslieder, instrumentale Stücke und Musik für Volkstanz.
Gegenüber der Kunstmusik mit ihren professionellen Komponisten und hoch ausgebildeten Ensembles ist die Volksmusik zuerst eine Angelegenheit von Laien. Ferner ist die Kunstmusik fast ausschließlich Aufführungssituationen verpflichtet – also einer strikten Trennung in Publikum und Ausführende. Die Volksmusik lebt dagegen wesentlich von gegenseitiger Interaktion.
Im alpenländischen Raum wird der ländlich-bodenständigen Volksmusik auch im Rundfunk viel Raum gegeben. Sie wird von der schlagerorientierten, volkstümlichen Unterhaltungsmusik oft streng geschieden. Deshalb bezieht sich der Begriff Volksmusik in diesen Gegenden meist nur auf handgemachte Folklore mit mundartlich vorgetragenen Liedern und tradierten Volksmusikstücken.
Zur alpenländischen Volksmusik gehören unter anderem Walzer, Polka, Marsch, Ländler, Boarische, Mazurkas, Schottische, Zwiefache, aber auch Menuette, Tanzstücke, Balladen und die couplethaft vorgetragenen Gstanzln und Schnaderhüpfeln. Im bairisch-alemannischen Raum und in Österreich ist der Jodler verbreitet, Sonderformen sind der im Bayerischen Wald beheimatete Arienjodler oder der in alemannischen Alpengegenden (Schweiz, Allgäu) vorherrschende Naturjodler, der mit seinen eingängigen Harmonien auf Instrumentalbegleitung weitgehend verzichtet. Auch in allen anderen deutschsprachigen Gebieten und bei den traditionellen Minderheiten in Deutschland wird traditionelle Volksmusik gepflegt, vor allem an der Nordseeküste auf Plattdeutsch.
Als Volksmusik bezeichnet man auch die tradierte Musik anderer Völker, z. B. aus Irland, wie Irish Folk und aus den USA, wo es mehrere Richtungen von Country-Musik gibt. Auch der griechische Rembetiko, jiddische Musik (vor allem aus Osteuropa) sowie Zigeunermusik zählen zur Volksmusik. Letztere ist unter anderem bekannt für den spanischen Flamenco.
- Volkssänger
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Die Volkssänger hatten ihre große Zeit etwa zwischen 1850 und 1930. Allein in München hat es um 1850 über 800 Volkssänger gegeben. Sie waren die Stars des 19. Jahrhunderts und sangen außer in München vor allem auf Brettlbühnen in Berlin und Wien. In den Singspiel- und Bierhallen hatte sich eine Art Subkultur fürs einfache Volk herausgebildet. Bayerische Vertreter sind August Junker (»Der Stolz von der Au«), Alois Hönle (»Der Fensterputzer Kare«), Michel Huber (»'s boarische Bier«), Weiß Ferdl (»Ein Wagen von der Linie 8«) und Karl Valentin (»Ja, so warn's die alten Rittersleut'«), Bally Prell (»Die Schönheitskönigin von Schneizlreuth«), Ida Schumacher (»Trambahnritzenreinigungsdame«) und Kathi Prechtl (»Die Perle vom Lande«).
Heute gibt es zwei Weisen, in denen das Volkssängertum weiterlebt: in einer Pflege der alten Lieder und einer neuen musikkabarettistischen Ausprägung.
W
- Wechselbass
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Der Wechselbass ist ein einfacher und beliebter Basslauf in vielen Musikrichtungen wie Alpenländische Volksmusik, Blues, Country, Schlager, Marschmusik u. v. m.
Das Prinzip besteht darin, als Basston im 4/4-Takt auf den Zählzeiten 1 und 3 den Grundton und auf 2 und 4 den Quintton zu spielen. So wechselt der Bass also zum Beispiel bei einem A-Dur-Akkord zwischen »A« und »E« oder »e«. Nicht selten ist der Wechselbass eingebettet in einen Basslauf, der beispielsweise vor einem Akkordwechsel auf die neue Tonart hinführt. Möglich sind auch Wechselbässe, bei denen zwischendurch (auf 2 oder 4) die Terz im Bass ist.
- Wechseltönigkeit
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Die Wechseltönigkeit ist eine Eigenschaft von → Handzuginstrumenten, bei denen Töne durch freischwingende, durchschlagende Zungen erzeugt werden. Wenn beim Zusammendrücken des Balges pro Taste ein anderer Ton erklingt als beim Auseinanderziehen, spricht man von Wechseltönigkeit. Ein Handzuginstrument kann sowohl auf der Diskant- als auch auf der Bass-Seite wechseltönig sein, jedoch nicht zwingend auf beiden.
- Weise
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Mit Weise ist eine Melodie gemeint, die der Duden als „kurze, einfache Melodie“ beschreibt. Beim Weisenblasen geht es nicht nur um das Spielen einer Melodie. Es geht um eigens arrangierte Sätze oder bei geübten Musikern um das freie, mehrstimmige Spiel.
Gepflegt wird Weisenblasen meist von kleinen Bläsergruppen von zwei bis sieben Bläsern, die oft ihre Heimat in der örtlichen Blasmusik haben. Der typische Klang ist allein von den Noten nicht abzulesen. Die Lieder oder Weisen werden dabei so gespielt, als ob sie gesungen würden. Das Lied, die Weise, lässt sich wunderbar auf einem Instrument interpretieren. Es braucht eine bestimmte Spieltechnik, die von erfahrenen Dozenten in Seminaren vermitteln werden können. Wenn man von einer Weise spricht, verbindet man dieses Wort mit Wohlklang, Einfühlungsvermögen, Herzlichkeit, Innigkeit und vielen anderen guten und schönen Eigenschaften.
Quelle: Musikschule Blaustein-Weidach, Anneliese Haas
Z
- Zither
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Die heute gespielte Konzert-Zither ist ein Zupfinstrument mit kastenförmigem Korpus. Gegenüber der Buchtung liegt das Griffbrett mit 29 Bünden. Von den 42 Saiten sind die fünf Griffsaiten auf a a d g c gestimmt. Sie werden mit einem Metallring am Daumen der rechten Hand angeschlagen. Daneben verlaufen die die mit den Fingern gezupften Freisaiten, die in Begleit-, Bass- und Kontrabassaiten unterteilt werden und in Quinten und Quarten gestimmt sind.
- Zwiefacher
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Ein Zwiefacher ist ein Volkstanz, der vor allem in Niederbayern, der Oberpfalz, dem Ries (eine kleine Region in Bayerisch Schwaben) und im Schwarzwald verbreitet ist. »… von einer seltsamen Phantastik des künstlerischem Gestaltungswillens, der in diesem nordbayerischen Volke wirksam ist." (Die Zwiefachen/Felix Hoerburger 1956).
Diese Tanzform hatte ursprünglich in verschiedenen Regionen vor verschiedenste Bezeichnungen, wie Schweinauer (Ries), Schleifer, Übernfuaß, Mischlich (tschechisch Dvoják oder Dvoják s trojákem), Grad und Ungrad (Schwaben), Eintreten' (Oberpfalz), Neu-Bayerischer und vor allem Bairischer (tschechisch Baworak), was laut Kunz und Schmeller ursprünglich Bäuerischer Tanz bedeutete. Dies führte und führt manchmal zur Verwechslung mit dem Boarischen (Bayrisch-Polka). Im Schwarzwald sind die Bezeichnung Heuberger, Lange, Oberländer, Oberab oder Hippentänze gebräuchlich, im Sudetenland heißen sie Halbdeutsche oder Mischlich. In der nördlichen Oberpfalz wird der Tanz auch Dableckerter oder Tratzerter genannt wegen der für die Tänzer schwierigen Ausführung.
Der Zwiefache verbindet die traditionellen Volkstanzrhythmen, beziehungsweise die verschiedenen Tanzfiguren von 3/4 Walzertakt (Halbwalzer/Landler) und 2/4 Takt (Boarischer/Polka). Der Zwiefache wurde als Tanz auch in der Kunstmusik verwendet: Tanz (aus Carmina Burana) von Carl Orff. Die gespielte Form (Instrumentalversion) unterscheidet sich sehr oft zur gesungenen Form (Liedversion) eines Stückes. Ausgehaltene Töne werden in der Instrumentalversion ausgeschmückt. »Unser oide Kath« und »Leit, müaßts lustig sei« sind in Bayern bekannte Zwiefache-Tanzlieder.
- Zwieseler Fink
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Der Zwieseler Fink ist seit über 60 Jahren der wohl begehrteste Volksmusik-Wanderpreis Bayerns. Die Idee dieses Preises ging von Paul Friedl, genannt Baumsteftenlenz, aus. Die Stadt Zwiesel nahm die Idee auf und stiftete 1939 den Wanderpreis, der von dem Münchner Goldschmied Carl Weisshaupt geschaffen wurde. Er zeigt einen Fink auf einer Glaskugel.
Traditionell im September, am ersten Sonntag nach den Sommerferien, wird der Fink ausgespielt. Ermittelt wird der Finkenpreisträger durch Wertungsrichter, die vom Arbeitskreis Zwieseler Fink bestimmt werden. Es handelt sich um Frauen und Männer die dem Volkslied besonders verbunden sind. Bewertet werden die Stückauswahl, der Vortrag und der Gesamteindruck.
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